Botanische Schätze im Schatten des Bantigers: Von Hub zur Klosteralp

Der Bantiger von der Klosteralp. Foto Françoise Alsaker
Der Bantiger von der Klosteralp. Foto Françoise Alsaker

Das Gebiet um Hub, Klosteralp und Krauchthal ist botanisch gesehen ein kleines Bijou: Eine grosse Vielfalt von Pflanzen gedeiht dort, darunter viele botanisch sehr seltene Arten. Und auch aus kultureller Sicht ist es eine sehr spannende Gegend.

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, was dort in den Wäldern oder am Strassenrand wächst? Wäre es nicht schön, die Pflanzen würden ihre Namen verraten? Oder jemand wäre abrufbar da und würde erzählen, woher die auffälligen Hauspuren im Sandstein oberhalb der Strasse wohl kommen?

Der Traum ist nun Realität: Mit einer neuartigen App, einem kleinen Programm auf dem Smartphone oder Tablet, können Sie ab Mai 2019 in der Gegend zwischen Hub und der Klosteralp spazieren und vieles über Natur und Kultur erfahren.

 

Die App heisst „Flower Walks – Botanische Streifzüge der Schweiz“.

Sie ist gratis, liegt in drei Sprachen (deutsch, französisch, italienisch) und für zwei Betriebssysteme (iOS und Android) vor. Sie umfasst zurzeit bereits 59 Routen in der ganzen Schweiz und stellt insgesamt über 1000 Pflanzenarten vor. Die vollständigen Inhalte der App stehen auch auf der Website www.flowerwalks.ch zur Verfügung.

 


Das Projekt - Die Zusammenarbeitspartner

Wald-Springkraut (Impatiens noli-tangere). Foto Françoise Alsaker
Wald-Springkraut (Impatiens noli-tangere). Foto Françoise Alsaker

NUBIS Ehrenmitglied, Dr. Gerhart Wagner,  machte uns bereits in 2017 in einem Vortrag an der Hauptversammlung auf die botanischen Schätze zwischen Hub und der Klosteralp aufmerksam.  Die Entwickler der App Flower Walks wurden kontaktiert. Ziel des Projekts war es, diese botanische Vielfalt der Bevölkerung der näheren Umgebung und weiteren interessierten Kreisen zugänglich zu machen, indem die Route in das Angebot von „Flower Walks“ aufgenommen wurde.

Die Gemeinde Krauchthal, das Museum Krauchthal und der Verkehrs- und Verschönerungsverein Krauchthal haben die finanzielle Grundlage gesichert und mit NUBIS und den beiden Autoren von Flower Walks, Muriel Bendel und Wolfgang Bischoff, eine spannende Wanderroute entwickelt. 

Die Gesamtlänge des Weges beträgt 5,5 km mit 230 m Auf- und Abstieg und einer reinen Wanderzeit von etwa 100 Minuten. Man kann die Route auch in mehrere Etappen aufteilen, um sich mehr Zeit für die Beobachtungen zu nehmen. Man kann mit der App überall auf der Route ein- und aussteigen. Bevor man die abwechslungsreiche Wanderung beginnt, muss die App vollständig auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden. Zudem muss auf der Wanderung die Ortung über GPS aktiviert sein, Natel-Empfang braucht es hingegen nicht. 

 


Was es zu sehen gibt

Christophkraut  (Actaea spicata). Foto Françoise Alsaker
Christophkraut (Actaea spicata). Foto Françoise Alsaker

Kurz nach Hub zweigt der Wanderweg von der schmalen Strasse ab und lässt uns eine naturbelassene fast wilde Welt entdecken. Wir treffen zuerst auf farnreiche Wälder: Wer von diesen Zeugen der Urzeit fasziniert ist, wird hier grosse Freude haben. Insgesamt acht Farnarten können am Wegrand entdeckt werden. Kommt man aus dem Wald heraus, öffnet sich eine Landschaft mit neuen Lebensräumen und Pflanzen. Zu den botanischen Schätzen zählen beispielsweise die seltene Hallers Schaumkresse (Cardaminopsis halleri), der Grossblütige Fingerhut (Digitalis grandiflora) oder der Süsse Tragant (Astragalusglycyphyllos). Der Rundweg geht aber auch der Lokalgeschichte nach. Direkt am Wegrand kann man das Waldhaar (Carex brizoides) entdecken, das früher im nahe gelegenen Thorberg gesponnen und u.a. zum Stopfen von Matratzen verwendet wurde. Und in den Sandsteinfelsen entlang der Strasse sind rund 200-jährige Pickelspuren zu sehen: Sie zeugen vom ersten, gut passierbaren Weg von Hub auf die Klosteralp, der in Handarbeit in den Sandstein geschlagen wurde. Dies und noch sehr viel mehr können Sie auf dem Rundweg zwischen Hub und der Klosteralp ab entdecken. 


Berichte in den Medien

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