Frühere Berichte finden Sie hier:
NUBIS lud zu einer Veranstaltung zum Thema «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch von Solarstrom (ZEV)” in das Mehrfamilienhaus des FDP-Präsidenten Urs Klaeger ein. Beim ZEV wird über ein hausinternes Zählersystem der auf dem Dach produzierte Strom allen Mietern eines Mehrfamilienhauses zur Verfügung gestellt. Mit der BKW gibt es nur noch einen Stromzähler, der sowohl den bezogenen als auch den nicht benötigten, ins Netz zurückgespeisten Überschussstrom, zählt.
Christoph Ritz zeigte als Physiker die Chancen und Grenzen der Solarenergie auf und die Versorgungslücke, die insbesondere im Winter entsteht. Fazit: Wenn wir von den fossilen Brennstoffen wegkommen wollen, dann brauchen wir technologieoffen bedeutend mehr alpine Stauseen, Windenergie, hochalpine Solaranlagen sowie einen offenen Austausch mit der EU und allenfalls Kernkraftwerke der neusten Generation.
Urs Klaeger als Bauherr und FDP-Präsident erzählte anhand von Fotos aus seinen Erfahrungen. Mit dem ZEV wurde er neu verantwortlicher Stromlieferant für acht Wohnungen im Lutertal. Die Dachsanierung mit deutlich besserer Isolation, Begrünung und PV-Anlage ist ein erfreuliches Beispiel für realisierten und nicht nur geforderten Umweltschutz.
Othmar Geisser von OptimaSolar erläuterte dann die verschiedenen Möglichkeiten für einen ZEV und die rechtlichen Voraussetzungen gegenüber Miteigentümern, Mietern und dem Stromlieferanten. Er zeigte auch anhand von ausgeführten Anlagen, dass der selber produzierte Strom so besser genutzt werden kann und gleichzeitig die Versorgungsnetze entlastet.
Fragerunde, Apéro im Garten und weitere Gespräche schlossen diese erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Umweltverein NUBIS und der FDP Bolligen ab, die den Apéro offerierte.
Petra Zimmermann, Bolligen
Bei noch schönem Wetter sind, wie jedes Jahr, NUBIS-Mitglieder (28 Personen) der Einladung des Vorstandes zum gemütlichen Brätliabend im Hornusserhüttli gefolgt.
Nach dem feinen Apéro hat Thomas, der Grillmeister, die mitgebrachten Köstlichkeiten auf der glühenden Kohle zubereitet.
Bei angeregten Gesprächen und dem Beobachteten der schönen Abendstimmung am Wald, haben wir die drohenden Wolken nicht beachtet. Ein plötzlicher Wolkenbruch hat uns dann aufgeschreckt.
Nachdem der Abwasch erledigt war und der Regen nachgelassen hatte, sind wie alle nach Hause aufgebrochen. Elisabeth Leuthold, Bolligen
Kenntnisreich führten Esther Siegenthaler und Martin Huggenberger 16 Interessierte durch den 2000 Quadratmeter grossen „ Lehrblätz“. Teilen wir nämlich die global verfügbare Ackerfläche durch die Zahl der Erdenbürger*innen, ergibt das pro Kopf diese Grösse: Soviel steht jedem Menschen grundsätzlich zur Verfügung, um sich zu ernähren und zu versorgen. Im Weltacker sind die 50 weltweit häufigsten Kulturen massgetreu angesät, ausgepflanzt und gepflegt.
Zum Start erhielten wir Magnetplättchen zu den wichtigsten 9 Produktegruppen: Getreide, Hülsenfrüchte, Ölfrüchte, Grünfutter, Obst und Nüsse, Genussmittel, Gemüse, Wurzelfrüchte sowie Fasern. Wir sollten diese der Anbaufläche entsprechend einordnen. Es wurde rege diskutiert!
Dann konnten wir den Weltacker abschreiten. Das Getreide nimmt die grösste Anbaufläche in Anspruch: 43% als Nahrungsmittel, 1/3 als Tierfutter, etwa 20% für Treibstoff und Energie. Nur 10% der angebauten Soja gelangt in die menschliche Ernährung. Der Rest geht zur Industrie und ins Tierfutter.
Wie der Boden gut und respektvoll genutzt werden kann, konnten wir beim Maisanbau sehen. Polenta-Mais wurde zusammen mit kletternden Bohnen und Kürbissen angepflanzt. Diese sog. Milpa-Kultur in drei Etagen ist ein traditionelles Anbausystem der Mayavölker in Mittelamerika. Kräftige, gesunde Pflanzen waren zu bestaunen, denn Vielfalt macht stark im Gegensatz zur Monokultur. Auch auf dem Teller ergänzen sich Bohnen (hoher Proteinanteil), Mais (Kohlenhydrate) und Kürbis (Vitamine und Ballaststoffe) prima.
Im Schatten eines Weidenhauses wurden weitere Themen besprochen, etwa das Saatgut. Bauern selektionierten seit je Saatgut aus den besten Pflanzen. Durch gezielte Kreuzung der Pflanzen wird versucht, die Erträge zu steigern und resistente Sorten zu entwickeln. Mit den Grosskonzernen verringert sich jedoch die Sortenvielfalt. Vier Giganten beherrschen heute fast die Hälfte des weltweiten Marktes für Saatgut und 2/3 des Marktes für Pestizide. Zudem werden grösstenteils Hybridsorten gesät, die nicht samenfest sind. So müssen die Bauern jedes Jahr neues Saatgut kaufen.
Es war ein sehr interessanter, lebendiger Morgen mit vielen Denkanstössen. Und es wurde mir klar, dass Ernährung ein Thema ist, das über die Grenzen unseres Landes hinausgedacht werden muss.
Elisabeth Riklin, Biglenthal
Wer heute ein neues Auto kauft, macht vorher eine Probefahrt. Der Solarstromanlass hatte dasselbe Ziel, nähmlich interessierte Personen als Beifahrer im Haus von Marlies und Max Wälchli auf eine solche ‘Probefahrt’ mitzunehmen. Die Hausbesitzer informierten uns über die Beweggründe zum Bau der Anlage, den Kosten und über ihre Erfahrungen. Wir lernten, dass die Solarstromanlage vom März bis Oktober mehr Solarstrom produziert als das Haus und das eMobil zusammen verbrauchen. Dank der intelligenten Steuerung durch den ’SolarManager’ wurde das Elektrofahrzeug vorwiegend aus der Photovoltaikanlage geladen und das Warmwasser aufgeheizt. Einzig die Wärmepumpe war im letzten Winter noch nicht so ‘folgsam’. Jörg Halter erklärte uns im zweiten von drei Posten die verschiedenen Installationsmöglichkeiten von Solarstromanlagen (In-Dach und Auf-Dach) und die Optimierungsmöglichkeiten durch eine Speicherbatterie. Viel Optimierungspotenzial besteht aber nicht nur dank der Eigenproduktion von Strom, sondern auch durch den effizienten Verbrauch mit energieeffizienten Geräten und Lampen, wie Christoph Ritz am dritten Posten zeigte. Eine grosse Herausforderung bleibt die Erzeugung des CO2-armen Winterstroms, weil dann die Wärmepumpe am meisten Strom verbraucht und die Solarstromanlage nur wenig erzeugt.
Christoph Ritz, Bolligen
An diesem zweiteiligen Kurs gab Naturgartenbauer Martin Schnyder aus Ersigen handfeste Tipps, wie sich der Hausgarten oder die Balkonrabatte artenreicher und wildtierfreundlicher gestalten lässt. So können wir die Biodiversität stärken und das Insektensterben stoppen.
Für naturnahe Lebensräume gelten drei Tabus: keine exotischen Zierpflanzen (oder dann nur als Ausnahme), keine Gifte, keine übertriebene Ordnung. Aber erst die folgende Grundhaltung ermöglicht mehr Natur im Garten:
Wildbienen, Schmetterlinge, Libellen und Käfer freuen sich auf folgende Angebote, auf die Insekten angewiesen sind:
Mit all diesen Massnahmen vergrössern wir die Artenvielfalt. Die Freude an der Natur vor der Haustür wächst, wenn die Wildtiere wieder eine Heimat finden. So schaffen wir auch ein Biotop für die Seele, wie wir es an einem Beispiel in Koppigen miterleben durften.
Georg Ledergerber, Bolligen
Gut ausgerüstet mit Regenkleidern und Gummistiefeln trafen 7 expeditionsfreudige Kinder am Lötschenbach ein.
Unter fachkundiger Anleitung von Paul und Dorothee Hügli entdeckten sie viele kleine Wasserbewohner und konnten mit der Lupe Bachflohkrebse, Rollegel und Eintagsfliegenlarven beobachten.
Nach dem schmackhaften Zvieri gab es unerwarteten Besuch von einem Landtier: Ein Rehbock überquerte den Bach in nächster Nähe.
Anschliessend durften die Kinder Bilder von Bachbewohnern ausschneiden und in ein Heft einkleben. Dieses Erinnerungsstück durften sie mit nach Hause nehmen.
Alle Kinder waren am Ende des Nachmittags ziemlich nass, jedoch nicht aufgrund des angekündigten Regenwetters. Die paar Sonnenstrahlen liessen sogar fröhliches Planschen im Bach zu.
Text und Foto Karin Flüeli, Ittigen
Es war wieder soweit: NUBIS lud zu einer Vogelbeobachtungsexkursion am Nordostufer des Neuenburgersees im Naturschutzgebiet Fanel / Chablais de Cudrefin ein.
Voller Vorfreude starteten 10 Teilnehmer vor dem Birdlife-Center in Begleitung der erfahrenen NUBIS-Ornithologen Rainer Nowacki und Ronald Graber. Der Weg führte entlang des Broye-Kanals zur sogenannten Gamshoger, einer geschützten Aussichtsplattform. Das Wetter zeigte sich nicht von der besten Seite, aber zumindest regnete und windete es nicht. Rainer und Ronald wiesen uns unterwegs immer wieder auf Vogelstimmen hin, darunter die der Gartengrasmücke, des Girlitz und des Grünfinks. Mit ihrem umfangreichen Wissen über Ornithologie überraschten sie uns immer wieder mit interessanten Informationen.
Zuerst wurden wir von Graugänsen und einigen Höckerschwänen begrüsst, die dann kurz darauf von zahlreich erscheinenden Kormoranen abgelöst wurden. Auf dem Aussichtspunkt angekommen, kamen dann die Spektive und Ferngläser zum Einsatz. Die Beobachtung der beiden Inseln war besonders interessant, und siehe da: Ein Steinwälzer, einige Sanderlinge und ein Rotschenkel waren zu sehen. Kurze Zeit später flog majestätisch ein Silberreiher ganz nah am Turm vorbei.
Leider blieb nicht viel Zeit, denn wir wollten noch den Berner-Turm besuchen. Auf dem Weg dorthin zeigte sich stolz ein Schwarzkehlchen. Der schöne Gesang der Nachtigall begleitete uns ständig. Der Ruf des Kuckucks - und oh wie schön auch der des Pirols - durfte nicht fehlen. Kaum angekommen, machte uns Ronald auf den Fischadler aufmerksam, der von weitem zu bewundern war. Die ansässigen Lachmöwen und Flussseeschwalben erzeugten ein einzigartiges Vogelkonzert. Diverse Entenarten waren vom Turm aus gut zu beobachten. Auf dem Rückweg zum Center entdeckten wir ziemlich nah noch ein Neuntöter-Männchen. Leider verging der Vormittag viel zu schnell. In der kurzen Zeit sahen oder hörten wir etwa 55 Vögel. Mit vielen schönen Eindrücken endete so der Vormittag. Mir wurde dabei wieder mal bewusst, wie wertvoll solche Landschaften für Flora und Fauna sind. Die Schweiz ist für Zugvögel aller Art sehr wichtig, und daher sollten solche Landschaften erhalten oder sogar erweitert werden. Besuchen Sie https://grande-caricaie.ch/de/startseite, um mehr zu erfahren.
Daniel Grlj, Bern
Infostand am Bolliger Frühlingsmärit «Biodiversität im Garten»
Am traditionellen Frühlingsmärit in Bolligen fanden Natur- und Gartenfreunde ein breites Angebot an biologisch aufgezogenen einheimischen Wildblumen, Kräutern sowie Heil- und Duftpflanzen.
NUBIS gab Tipps, wie man die Biodiversität im Garten oder auf dem Balkon reichhaltiger gestalten kann. So fühlen sich Schmetterlinge, Wildbienen und Vögel im Garten wohl. Im Weiteren gab es an unserem Stand hilfreiche Informationen, wie man Energie im Alltag sparen und wirkungsvoller nutzen kann.
Trotz Hudelwetter fanden sich gut 50 Interessierte in der Kirche Stettlen ein, um den Dokumentarfilm von Daniel Ballmer und Martin Schilt "Bahnhof der Schmetterlinge" anzusehen. Die Kirchgemeinde stellte den Raum gratis zur Verfügung. Ausserdem übernahm Pfarrer Luc Hintze als Operateur die Vorführung des Films.
Die heutige Situation im ehemaligen Badischen Güterbahnhof in Basel, welcher seit vierzig Jahren brach liegt, wird eindrücklich geschildert. Die Fakten zum Erhalt des Biotops für Flora und Fauna und zur Planung eines Container-Terminals wurden neben einander gestellt. Die Sichtweisen beinhalten sowohl den Naturschutz, die Biodiversität und den Klimaschutz. Letzterer wird vorallem im Zusammenhang mit dem derzeitigen Gütertransport und demjenigen in Zukunft diskutiert. Man stellt sich die Frage, was gewichtet mehr, das Leben des seltenen Schmetterlings und dessen Umgebung oder unser Bedürfnis nach noch mehr Gütern.
Die anschliessende Diskussionsrunde wurde umsichtig vom Filmautor Martin Schilt geleitet und sehr geschätzt, als zusätzliche Qualität des Filmabends.
Rainer Nowacki, Stettlen
Ein gutes Dutzend Freiwillige trafen sich auf dem Aeschi am oberen Dorfrand von Boll, um eine rund 200 Meter lange Hecke fachgerecht zu pflegen, die vor etwa 10 Jahren angelegt wurde. Die beiden in den jeweiligen Gemeinden aktiven Vereine, NUBIS und VeNatur, nahmen sich der Aufgabe gemeinsam an und unterstützten die Heckenbesitzer.
Den vollständigen Bericht zur gemeinsamen Heckenpflege findest du auf der Website von VeNatur HIER
Hauptversammlung mit anschliessendem kleinen Imbiss und Umtrunk.
Das Protokoll finden Sie HIER
Am Mittwochabend trafen sich rund 30 interessierte Personen aus Ittigen, Bolligen und Stettlen auf dem Gelände der Kläranlage des Worblentals an der Aare. Der Auftakt des Abends machte Gemeinderät*in Catherine Meyer mit einigen Ausführungen zur strategischen Wichtigkeit von ARAs für Mensch und Natur. Im Anschluss informierte Christoph Streun, Geschäftsführer der ARA, zu den wichtigsten Reinigungsschritten der Kläranlage sowie zu relevanten Projekten, wie bspw. der Wärmezentrale und dem geplanten Bau eines zusätzlichen Reinigungsschritts zur Entfernung der Mikroverunreinigungen (Spurenstoffe, wie bspw. Medikamentenrückstände).
Im Anschluss führte der Projektmanager Wärme der EBL, Markus Vögele, gemeinsam mit zwei weiteren Mitarbeitenden, durch die neue Heizzentrale. Die Heizzentrale nutzt die Wärme des Abwassers und die Abwärme der Blockheizkraftwerke und kann rund 2‘500 Einfamilienhäuser mit Wärme versorgen und so ungefähr 8’000 Tonnen CO2 einsparen. Das Blockheizkraftwerk und die PV (Photovoltaik) Anlage erzeugt zudem den Strom und Notstrom zum Betrieb der Anlage und speist den überschüssigen Strom ins Netz ein.
Zum Schluss erhielten die Anwesenden von der ARA Worblental einige Give-aways, wie bspw. eine „Aareseife“ aus Inhaltsstoffen, die in der Kläranlage problemlos abgebaut werden können und somit für die Natur unbedenklich sind.
Catherine Meyer, Bolligen
Adrian Schmid durfte als Organisator zahlreiche Gäste begrüssen und führte souverän durch den Abend im Saal des Restaurant Linde in Habstetten.
Zu Beginn zeigte Hanspeter Krummen seine Bilder von den Neuntötern, die er minutiös von der Ankunft im Frühling bis zu ihrem Rückflug nach Afrika beobachtet hat. Der Neuntöter, ein Würger trägt seinen Namen zurecht. Er legt Vorräte zur Fütterung seiner Jungen und des Weibchens im Voraus bereit, indem er Grossinsekten und Kleinsäuger auf Dornen aufspiesst.
Anschliessend berichtete Andreas Grau von seinem Projekt: «Markante Bäume in und um Bern». In Kürze wird ein Verein gegründet, der zum Ziel hat, besondere Bäume aktiv zu schützen. Ein Teil der Präsentation ist unten als PDF herunterzuladen.
Danach projizierte Françoise Alsaker Bilder vom Roten Fingerhut (Digitalis purpurea). Bei einer grösseren Ansammlung von roten, weissen und rosa Blüten stiess sie auf das seltene Phänomen der Verbänderung (die nach einer Störung auftritt). Im weiteren gelang ihr ein Bild vom Aurorafalter auf einer Blüte des Knoblauchhederichs. Dieser Falter klebt nämlich sehr gerne seine Eier an die Stängel dieser Pflanze .
Nach der Pause entführte uns Adrian Schmid ins Reich der Heuschrecken und anderer Schrecken. Die wunderbaren Nahaufnahmen eröffneten uns eine neue Welt verschiedenster Arten, Farben und Formen. Die harmlos scheinende Gottesanbeterin, ist fähig mit ihren langen Fangbeinen blitzartig ihre Beute einzufangen.
Zum Schluss steckte uns Marianne Bürki mit ihrer Faszination für Luchse an (hier zu ihrer Website). Sie stellt in den Wäldern um Bern und im Jura Wildkameras auf, welche das Leben der Wildkatzen nachts filmen. Dass der Luchs auch in unseren Wäldern präsent ist, war für mich neu.
Herzlichen Dank für den lehrreichen, informativen Abend!
Hans Jaquemet, Stettlen