Die Geburtshelferkröte (der Glögglifrosch)

Die weiblichen Geburtshelferkröten legen ihren Laich nicht wie bei Lurchen üblich in einem Gewässer ab. Stattdessen übernehmen gegen Ende der Paarung die Männchen die frisch abgelegten Eischnüre, befestigen sie an ihren Hinterbeinen und tragen sie mit sich, bis die Kaulquappen reif zum Schlüpfen sind. Innerhalb von etwa zwei Wochen können sich Männchen mit unterschiedlichen Weibchen paaren und noch ein zweites, selten ein drittes Gelege aufnehmen. Je nach Witterung verbleiben die Laichschnüre rund 20 bis 45 Tage beim Vatertier.

Nach Abschluss der Eireife begibt sich das Männchen ans Fortpflanzungsgewässer, wo die relativ weit entwickelten Larven einige Minuten nach dem Kontakt mit dem Wasser zu schlüpfen beginnen. Die letzten Larven werden im August ins Gewässer entlassen. Eine Überwinterung der Kaulquappen kommt regelmässig vor; solche Larven sind sehr gross (90, ausnahmsweise auch 110 Millimeter lang). Der Glögglifrosch braucht bodenfeuchte Verstecke, z. B. unter Steinplatten, in Steinhaufen oder Erdlöchern. Die Höhlen, in denen der Glögglifrosch lebt, sind 30–50 cm tief. Die Geburtshelferkröte kann über acht Jahre alt werden.

Markus Schäfer, Boll